RUINS OF THE INTELLIGENCE BUREAU

Hsu Chia-Wei (Taipeh)

Spielplan

Info

Die Kamera blickt auf das ehemalige Gelände des Geheimdienstes im Dorf Huai Mo in Nordthailand. Hier hat die taiwanesische Truppe unter Chiang Kai-shek in den 1950er Jahren zeitweise für die CIA gearbeitet, um an Informationen über die Kommunistische Partei Chinas zu kommen. Heute wird es von der thailändischen Armee verwaltet und ist nun zur Bühne für traditionelles thailändisches Marionettentheater umfunktioniert: Wir sehen eine Gruppe von schwarz-maskierten Marionettenspielern – einige von ihnen sind ehemalige Geheimdienst-Informanten. Die anderen dienen gegenwärtig in der thailändischen Armee.
Während die Kamera zwischen dieser Bühne und einem Aufnahmestudio hin und her wechselt, erzählt eine Stimme aus dem Off die alte – in Südostasien weit verbreitete – Legende des Affengenerals Hanuman, der die Truppen in die Schlacht führt und dem Prinzen hilft, in das Königreich zurückzukehren, aus dem er verbannt wurde. Im Gegensatz zum Prinzen der Legende können die Veteranen, die während des Kalten Krieges den unkontrollierbaren Kräften der Geopolitik ausgesetzt waren, jedoch nicht in ihr Heimatland zurückkehren.
Indem sie Folklore und Realität, Dokumentation und Fiktion miteinander verwebt, schafft die Videoinstallation RUINS OF THE INTELLIGENCE BUREAU Bilder für die komplexen Identitäten, Erinnerungen und Träume der Menschen dieses vergessenen Dorfes.

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Einfach gesagt

Wir sehen ein Video von einem Gebäude in Thailand. Früher haben in dem Haus Spione für den amerikanischen Geheimdienst gearbeitet. Es waren Soldaten der Nationalen Volkspartei Chinas. Jetzt ist dieser Ort eine Bühne für Marionettentheater. Außerdem wird die Geschichte des Affengenerals Hanuman erzählt,der einem Prinzenhilft, in die Heimat zurückzukehren. Das können die ehemaligen Soldaten nicht. 

Biografie(n)

Der Künstler, Filmemacher und Kurator Hsu Chia-Wei interessiert sich für die unerzählten Geschichten des Kalten Krieges in Asien. Seine Arbeiten nehmen oft die Form von Filmen und Installationen an, die Realität und Mythos, Vergangenheit und Gegenwart miteinander verweben. Chia-Wei Hsu hatte Einzelausstellungen in der Liang Gallery (2021; Taipeh, Taiwan), im Museum der National Taipei University of Education (2019; Taiwan) und im Mori Art Museum (2018; Tokio, Japan). Hsus Werke waren auf mehreren internationalen Biennalen zu sehen, darunter die Busan Biennale (2022), die Aichi Triennale (2022), die Asia Pacific Triennale (2021).

Besetzung

Priester Atthaphon Sae Thian Alte Soldaten Li Yong-Qing | He Yi-Xiang | Ai Lai, Ni Wu | He Shi-He | Ai Kua | Wang Bo-Jun | Wang De-Xin | Zhong Shan | Li Guang-Rong | Li-Yi-Ming | Zhao Zhong | Zhao Lao-Da | Ai Weng | Ai Huai-Ming | Wang Zhong | Zhang A-Mei | Zhang Yong-Qing | Wei Jia-Ming | Li Da Kum Nai Thai Marionette Noppadol Honglilikul | Kheewat SangSaun | Den Halert | Theeraphan Khamlai Musik Chumpol Khunyotying | Wasan Bai-Ngewv | Piboonsak Vijittraka | Thaworn Hassadee | Witthaya Malathong | Khamron Suksai | Kiatthisak Phosiri Produktionsmanagement Thailand Soifa Saenkhamkon Produktionsmanagement Assistenz in Thailand Chang Po Han Koordination Marionettengruppe Sasipimol Phajorntis | Regie Hsu Chia-Wei Regieassistenz Kaensan Rattanasomrerk | Kamera Kaensan Rattanasomrerk Standfotografie Anupong Chareonmitr Soundbearbeitung Christian Cartier | Geoffrey Durcak Soundmischung Christian Cartier | Geoffrey Durcak Technische Leitung Pascal Buteaux Bildabteilung Olivier Anselot | Aurélie Brouet | Jean-René Lorand Soundabteilung Blandine Tourneux

Hinweis

Barrierefreiheit

Für Rollstuhlnutzer*innen leider nicht zugänglich

Produktion & Realisierung

Produktion Le Fresnoy - Studio national des arts contemporains Leitung Le Fresnoy Alain Fleischer Produktionsleitung Jacky Lautem Produktionsmanagement  Amélie Dubois Rehn Post-Produktionsabteilung David Chantreau | François Lescieux Equipment Support Le Fresnoy – Studio national | RED SNAPPER | Kantana Sound Studio Projektförderung National Culture and Arts Foundation, Taiwan | Le Fresnoy – Studio national des arts contemporains gefördert durch das Ministerium für Kultur und Kommunikation der Region Nord-Pas-de-Calais, unter Beteiligung der Stadt Tourcoing Technische Hilfsmittel mitfinanziert durch den FEDER (Fonds Européen de Développement Régional)

 

Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes | Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

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